Wolkramshausen

Bürgermeister: Herr Braun
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Sprechzeit des Bürgermeisters
Di 16.00–18.00 Uhr

Informationen

Die heutige Ortschaft Wolkramshausen liegt eingebettet im Tal der Wipper, zwischen den Höhenausläufern der Hainleite im Süden und der Windleite im Norden. Bereits in der Ur- und Frühgeschichte war das Wippertal besiedelt, dies beweisen zahlreiche Funde und Forschungsarbeiten, so um den "Hünstein" (Menhir), die Wallanlagen auf der sog. Wöbelsburg über der Gemeinde Hainrode und dem Zengenberg bei Wernrode.

Die derzeitig ersten urkundlichen Erwähnungen der Existenz von Wolkramshausen (802/834) gehen in das Frühmittelalter zurück. Der Ort wurde vermutlich in der Blütezeit des Frankenreiches (768 - 814) unter dem Herrschergeschlecht der Karolinger insbesondere in der Regentschaft von Kaiser Karl der Große (geb. 747/748, gest. 814) gegründet.

In der Zeit des europäischen Hochbarocks (1650 - 1720) entwickelte sich Wolkramshausen, besonders durch die Familien "von Wilcke“ und „von Wurmb“ zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrums des Landadels in der Wipper Ebene. Im 18./19. Jahrhundert siedelten sich weitere Familien des Land- bzw. des Beamtenadels in Wolkramshausen an und bauten mehrere stattliche Herrenhäuser. Der Ort wurde durch diese Entwicklung umgangssprachlich im 19. Jahrhundert als Klein Paris bezeichnet.

Namhafte Vertreter dieser Bevölkerungsschicht in Wolkramshausen waren u. a.:

Ernst Ludwig von Wilcke (geb. 1653, gest. 1725)
Kurfürstlich-sächsischer und königlich-polnischer General der Infanterie

Christoph Carl Friedrich von Wurmb (geb. 1742, gest. 1781)
Kaufmann, Deutscher Botaniker

Carl Friedrich Ferdinand Josef von Byla (geb. 1806, gest. 1852)
Verwaltungsjurist, Landrat

Robert Hue de Grais (geb. 1835, gest. 1922)
Verwaltungsjurist, preußischer Abgeordneter

Das 20. Jahrhundert war u.a. auch für die Orte Wolkramshausen und Wernrode die Zeitepoche, bedingt durch die Industrialisierung, durch 2 Weltkriege und die nachfolgende Spaltung Europas in unterschiedliche Gesellschaftssysteme, mit den größten Auswirkungen und Bewährungen für jeden Bewohner.

Weltbilder und Strukturen, die über Jahrhunderte entstanden sind, wurden in kurzen Zeitabständen grundsätzlichen Änderungen unterzogen. Dazu gehört auch, dass der Ort Wernrode seine Jahrhunderte währende Eigenständigkeit aufgeben musste und als Ortsteil der größeren Gemeinde Wolkramshausen angegliedert wurde.

Beide Orte bewahren heute zahlreiche Sachzeugen ihrer wechselvollen Geschichte, so z. B. die noch aus dem Mittelalter stammenden Stein- oder Sühnekreuze, die Evangelischen Kirchengebäude, Reste von Herrenhäusern des Landadels, Architektur des frühen 20. Jahrhunderts, Geschichtsdokumente, historische Grab- und Gedenkstätten sowie eine heimatgeschichtliche Sammlung von Alltagsgegenständen.

Wolkramshausen und Wernrode haben sich in ihrer über Tausend jährigen Geschichte gut behauptet. Die heutige Infrastruktur, u. a. bestehend aus einer modernen Regelschule, einer Apotheke, einer Arzt- sowie Tierarztpraxis, einer Kaufhalle, einer Kindertagesstätte, einer Gaststätte, einer Pension, einer Agrar-Genossenschaft, einer Kunstschmiede, eines Steuerbüros, eines Munitionsbergungsunternehmens und zahlreicher Handwerksunternehmen, bieten für die Bürger gute Arbeits- und Lebensbedingungen. Dazu kommen noch mehrere Vereine die sich um das gesellschaftliche Leben bemühen.

Zum 1. Januar 2019 fusionierten per Gemeinderatsbeschlüssen die Stadt Bleicherode sowie die Gemeinden Etzelsrode, Friedrichsthal, Hainrode, Kleinbodungen, Kraja, Nohra, Wipperdorf und Wolkramshausen zur neuen Landgemeinde Stadt Bleicherode. Für Etzelsrode, Friedrichsthal, Kleinbodungen und Kraja war Bleicherode zuvor die erfüllende Gemeinde. Die übrigen Gemeinden kamen aus der gleichzeitig aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Hainleite.