Kleinbodungen

Bürgermeister: Herr Aderhold
Telefon: 036338 42929

Öffnungszeiten Gemeindeamt:
Dienstag 17.00–18.30 Uhr

Lage

In Thüringen, nördlich der Bleicheröder Berge liegt an einer alten Handelsstraße von Duderstadt nach Nordhausen der Ort Kleinbodungen. Im Westen schauen die Hasenburg und das Ohmgebirge herab, und im Norden bildet die Hardt eine schützende Flanke , während sich das Tal nach Osten hin weit öffnet.

Geschichte

Urkundlich erwähnt wird Kleinbodungen erstmals 01.04.1262 als ein zur Burg Lohra gehöriges Dorf in der Grafschaft Hohenstein. Der Ortsname hat im Laufe der Geschichte einige Veränderungen erfahren. So wird in der erwähnten Quelle von 1370 der Ort als "Wenigen Badungen "als ein zur Burg Lare gehöriges Dorf nebst gräflichem Vorwerk bezeichnet. 1506 ist die Bezeichnung, dem Zeitgeist entsprechend, auf "Bodungen minor" abgewandelt und wird als Pfarrkirchdorf geführt. 1573 erscheint dann der Name "Klein Bodungen" und 1593 der Ortsname "Kleinen Bodungen". Wie bei den übrigen in der Umgebung liegenden Ortschaften mit Endungen auf "-ungen" und "-rode" reicht auch der Beginn der Besiedlung des Bodetals weit über die erste urkundliche Erwähnung zurück. Die Entstehung des Dorfes Kleinbodungen kann man sich sicher so vorstellen, dass zuerst ein größerer Gutshof mit den dazu gehörigen Arbeitshäusern an der oben erwähnten Straße entstand, in dessen Nähe sich dann andere Bauern niederließen. Bei dem Gut handelt es sich wohl um das später in preußischen Staatsbesitz übergegangene "Königlich Preußische Domainen Gut". In ihm wurden nach 1945 der Kindergarten und Wohnungen eingerichtet, später auch Schulräume und die Gemeindeverwaltung.

1573 wohnten in Kleinbodungen 45 Familien, aber der 30-jährige Krieg forderte auch in Kleinbodungen Opfer an Menschen und materiellen Werten und hinterließ so seine blutigen Spuren. Im Mordstal, welches dort, wo nach dem Helenenhof die Straße nach Trebra steil in den Wald führt, links liegt, soll es einen Zusammenstoß zwischen kaiserlichen Truppen und schwedischen Reitern mit vielen Toten gegeben haben. Die Kriegswirren und Krankheiten, wie Pest und Cholera, forderten auch im Kleinbodungen ihre Opfer. Diese Umstände sind sicher auch die Ursache, dass ältere Dokumente und Zeugnisse der Geschichte nicht bis in unsere Zeit erhalten geblieben sind. Aus den Aufzeichnungen des Pfarrers Puls aus dem Jahre 1742 ist aber eine namentliche Liste der Haushaltsvorstände erhalten, wonach es mit dem Schulgebäude 53 Häuser gab.
Der Bau der Kirche muss in oder vor dem 15. Jahrhundert erfolgt sein.

Haupterwerbszweig der Kleinbodunger Bürger war von alters her die Landwirtschaft, die aber aufgrund der primitiven Bewirtschaftung nur geringe Erträge brachte. Die Leineweberei fand Anfang des 18. Jahrhunderts teils als Nebengewerbe seinen Einzug im Dorf.

In den Jahren 1909 bis 1913 wurden 2 Kalischächte, die Althansschächte, abgetäuft und die Straßenverbindung durch den Bau der Bodebrücke verbessert. Die Weltwirtschaftskrise führte 1932 zur Schließung der Schächte, die allerdings ab 1936 als Heeresmunitionsanstalt genutzt wurden. 1948 wurde das Kaliwerk nach anfänglich artfremder Nutzung dem Kaliwerk Bleicherode angegliedert und die Grubenfelder 1953 miteinander verbunden.

Allgemeines

Durch die Schließung des Kaliwerkes nach der Wende und die Umstrukturierung der Landwirtschaft verschwand die Existenzgrundlage der Einwohner. Derzeit geben selbständige Betriebe des Handels, der Gastronomie, des Handwerks und des Dienstleistungsgewerbes dem Ort ein neues Gesicht. Kleinbodungen wurde durch den Reitsport weit über die Grenzen des Kreises im ganzen Land durch hervorragende reiterliche Leistungen und als Turnierort bekannt.

1950 wurde eine Sportgemeinschaft für Pferdesport gegründet, welche dann 1990 als "Reit- und Fahrverein Kleinbodungen e.V." neu gegründet und mit ca. 80 Mitgliedern eine beachtliche Größe erreicht hat. Antje und Kathi Freitag aus Kleinbodungen wurden 1991/92 Thüringer Meister und Kathi Freitag erreichte 1994 beim Nachwuchschampionat in der Deutschlandhalle in Berlin den 2. Platz der Springreiter.

Zum 1. Januar 2019 fusionierten per Gemeinderatsbeschlüssen die Stadt Bleicherode sowie die Gemeinden Etzelsrode, Friedrichsthal, Hainrode, Kleinbodungen, Kraja, Nohra, Wipperdorf und Wolkramshausen zur neuen Landgemeinde Stadt Bleicherode. Für Etzelsrode, Friedrichsthal, Kleinbodungen und Kraja war Bleicherode zuvor die erfüllende Gemeinde. Die übrigen Gemeinden kamen aus der gleichzeitig aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Hainleite.