Elende

Ortschaftsbürgermeister: Herr Englert
Telefon: 036338 60349
E-Mail: m.englert@bleicherode.de

Sprechzeiten nach Terminvereinbarung

 

Lage

In Nordthüringen, zwischen Hainleite und den Bleicheröder Bergen liegt die Ortschaft Elende der Landgemeinde Stadt Bleicherode.

 

 

Geschichte

Elende wurde erstmals 1212 erwähnt (eine neue Urkunde belegt einen Helvicus de Enelende). Der Ort Elende war einst im Mittelalter ein großer Wallfahrtsort - ein Marienbildstock soll Wunderkräfte besessen haben.

An der ehemaligen Kreuzung zweier mittelalterlicher Handelswege steht heute noch eine alte Wegekapelle. Zwei bedeutende Wege kreuzten sich in Elende. Einerseits die alte Handelsstraße “strata communis“ in Ost-West-Richtung und andererseits in Nord-Süd-Richtung der Weg vom Thüringer Becken (Mühlhausen) in den an Krongut reich begüterten Harzraum (Richtung Kloster Walkenried). Gemeinsam mit dem Hospital bildete die Kapelle eine „Elendsstation“ oder Fremdenherberge. Die alte Wegekapelle ist eines der ältesten Bauwerke des Landkreises Nordhausen.

Später wurde die Rosenkirche errichtet. Den Beginn der Bauzeit gibt ein Stein an, welcher auf der Südseite des Altarraumes eingemauert ist. Darauf steht: Anno domini MCCCCXIX prsens opus inceptum fuit iij kal. Septembris in honorem marie virginis, d.h. am 30. August 1419 ist dieses Werk zu Ehren der Jungfrau Maria begonnen worden. Als Stifter und Erbauer der Kirche werden in der Bibliothek zu Hannover zwei Brüder Küchenthal, der eine Priester, der andere ein Bürger zu Bleicherode, genannt. 1804 wurde ein Teil der Kirche wegen Baufälligkeit des Daches abgerissen. Erhalten blieben der höhere Chor und ein Teil des Kirchenschiffes. Ursprünglich bestand die Kirche noch aus zwei Querbauen, im Süden der Marien Capelle und im Norden der Sakristei oder Alte Zelle. An der Westseite erhob sich der Turm, dessen Wände 2m und teilweise 3m dick waren. Neben der Sakristei führte eine Wendeltreppe in einen turmartigen Aufgang ebenfalls zu den Emporen. Die Kirche erreichte damals eine Höhe des jetzigen Turmes. Der Hauptaltar war von Meister Martin geschnitzt worden. Dies geht aus der zurückgebliebenen Inschriftentafel vom nicht mehr vorhandenen Schnitzaltar hervor. Die Kirche besaß vier Altäre, sowie vier geweihte und mit Ablass versehene Gemälde. Außerdem war ein reicher Schatz an Reliquien vorhanden.
Wie lange die Wallfahrten gedauert haben, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Das Elender Wunderbuch (das älteste in Deutschland erhaltene Mirakelbuch seiner Art) verzeichnet Wunder bis in das Jahr 1517, danach wurde es geschlossen.

Sehenswürdigkeiten

Die ehemalige Wallfahrtskirche St. Marien von 1419 ist ständig geöffnet.
Dort beginnt und endet auch ein ungefähr einstündiger Pilgerweg durch das Dorf. Er führt zu landschaftlich und historisch reizvollen Verweilstationen.
Ebenso erwähnenswert ist die teilsanierte, mittelalterliche Wegekapelle aus dem 13. Jahrhundert.

Im dazugehörigen Park an der Elender Hauptstraße wurde im Jahr 2019 eine Geopark-Stele mit geologischen Informationen errichtet. Sie ist ein Teil des UNESCO Global Geopark Harz (Landmarke 21).

Allgemeines

Im Jahre 1994 wurde die eigenständige Gemeinde Elende per Gemeinderatsbeschluss ein Ortsteil der Stadt Bleicherode.

Zum 1. Januar 2019 fusionierten per Gemeinderatsbeschlüssen die Stadt Bleicherode sowie die Gemeinden Etzelsrode, Friedrichsthal, Hainrode, Kleinbodungen, Kraja, Nohra, Wipperdorf und Wolkramshausen zur neuen Landgemeinde Stadt Bleicherode. Für Etzelsrode, Friedrichsthal, Kleinbodungen und Kraja war Bleicherode zuvor die erfüllende Gemeinde. Die übrigen Gemeinden kamen aus der gleichzeitig aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Hainleite.